Hiva Oa - die Seglergemeinschaft 

Ca. alle drei Wochen kommt das neue schicke Versorgungsschiff, die Aranui 5, in den Hafen von Hiva Oa. Am Funk hört man schon Tage davor, dass sich von den umliegenden Inseln die Segler auf den Weg nach Atuona machen, um sich dort wieder mit Lebensmittel eindecken zu können. Dieses Mal war einen Tag davor sogar ein 2. Versorgungsschiff da - die Taporo VI und die Angestellten in den drei Supermärkten kommen mit dem Auffüllen der Regale nicht nach. Die Einheimischen und Touristen stehen Schlange - und wir natürlich auch. Wir besorgen uns  auch das Papier für den steuerfreien Diesel (über Internet - ca. 100 Eur für den Agenten) und können dann den Treibstoff um den halben Preis kaufen.  1L um 64 CFP statt um 128 CFP. Leider kann man nicht mit der Yacht an der Tankstelle anlegen und so schleppen wir über 2 Stunden lang 2 Stück 20 L Kanister von der Tankstelle zum Dingi und vom Dingi zur Cayenne, bis wir endlich die fehlenden 200 Liter im Tank haben. 

Eigentlich wollten wir nach 2 Tagen den übervollen und doch recht schmutzigen Hafen wieder verlassen haben. Dann lernen wir aber so nette Menschen kennen, mit denen wir unbedingt noch zumindest einen Abend gemeinsam verbringen wollen. Und dann trudelt auf einmal jeden Tag ein deutschsprachiges Schiff ein. Den Start machte Sven auf seiner „ Seven". Er kam als Einhandsegler nach 48 Tagen (von Panama) hier an. Ein sehr sympathischer und gut aussehender Deutscher, der nach dieser Pazifikpassage erkannt hat, dass das Segeln wohl nicht ganz seinen Bedürfnissen gerecht wird und sich entschlossen hat, das Boot mit allem „Drum und Dran" wieder zu verkaufen. Schade, Sven ist eine Bereicherung für die Segelgemeinschaft und wir hätten gerne noch viel öfter das Kielwasser mit ihm gekreuzt. 

Und dann kommt die österreichische Flotte an: Den Beginn machte die SY Esperanza mit Martina und Florian an Bord. Die Wiener sind seit 3 Jahren unterwegs und kamen von den Galapagos. Wir erfahren von den beiden, dass am nächsten Tag die SV Modesta mit Maria und Thomas aus Graz erwartet wird. Da können wir natürlich auch nicht abreisen, denn von den „Schrei`s“ haben wir schon so viel gehört und wir wollen unsere Südsteirer mit der Sunbeam nun endlich auch kennenlernen. Beim österreichischen Frühstück auf der Cayenne erfahren wir dann, dass am folgenden Tag auch die Plastik Plankton mit Kathi und Wolfgang eintrudeln wird. Das sind die beiden Österreicher mit denen wir schon via Funk Kontakt hatten. Also nochmals Abreise verschoben.  

Es werden gemeinsame Mittagessen mit musikalischer Unterhaltung organisiert und abendliches Potluck veranstaltet. Florian spielt wunderbar auf seiner Gitarre, trägt u.a. seine Eigenkompositionen vor und wenn wir unter uns Österreicher sind, dann gibt er STS, Fendrich, Danzer und Co zum Besten -  und wir stimmen alle mit Begeisterung mit ein. 

Und noch etwas genießen wir: Hannes und ich können endlich mal wieder reden, wie uns der Schnabel gewachsen ist. Unseren südsteirischen Dialekt eben - und alle verstehen uns. Die Schweizer, der Deutsche, die Wiener, der  Vorarlberger und die Grazer sowieso. Weil - wie sagts der Tiroler Franz aus Oregon so treffend? Zitat "Wenn oaner sein Dialeckd valernt im Auslaund, daun hot er koan Charakta net :-)“

Soeben ist jetzt auch die SV Muktuk eingelaufen, die wir bereits aus Mexiko kennen. Sie war am Weg nach Alaska, hat aber diesen 3000 Seemeilen Umweg in Kauf genommen, um Freunde hier zu treffen. Für uns die wohl beeindruckendste Seglerfamilie, , die wir bisher kennengelernt haben. 

Jetzt sind wir 5 österreichische Yachten im Hafen und fühlen uns pudelwohl mittendrin.  

Muttertagsdinner im exklusiven „Pearl“ Resort in Atuona / Hiva Oa 

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© Hannes und Sabine Frühauf